Hmmm ... Frisches Brot!

Kinder, wie die Zeit vergeht: Dieser Spruch ist oft zu hören, wenn man sich an Vergangenes erinnert. „Für den Heimatverein Ottmarsbocholt ist es so, als sei das Backhaus erst gestern eröffnet worden“, sagt der Vorsitzende Stefan Frie. Doch tatsächlich sind schon zehn, für die Bäcker arbeitsreiche und für das Dorf – dank des Einsatzes – bewegende Jahre vergangen.

2004 hatte der Heimatverein unter seinem damaligen Vorsitzenden Bernhard Hutters die Idee, ein Backhaus „wie es früher war“ zu bauen, um ein uraltes Handwerk in seiner ursprünglichen Form lebendig darzustellen.

Knapp zwei Jahre dauerte es von der Idee bis zum fertigen Backhaus, das rundum aus alten Materialien gebaut wurde. „Der inzwischen leider verstorbene Zimmermann Willi Gnegel leistete damals einen entscheidenden Beitrag, wie auch alle anderen vereinseigenen Handwerker“, erinnert sich Stefan Frie. Das Projekt sei auch durch die Gemeinde Senden unter dem damaligen Bürgermeister Alfred Holz gefördert worden, betont der Vorsitzende des Heimatvereins Ottmarsbocholt.

Den Backofen spendete Norbert Reher aus der Venne. Am 22. Juni 2006 wurden offiziell die ersten Brote gebacken und zwar von dem damals 89-jährigen Paul Laukemper, der sein Handwerk einst am Holzbackofen erlernte und von dem gelernten Bäcker Karl-Heinz Westphal. „Es war Laukempers großer Wunsch, noch einmal in einem alten Holzbackofen zu backen. Die große Einweihung, zu der auch der eine Delegation des Heimatvereins Jessen angereist war, fand am 12. August 2006 statt. Der Ende Juni diesen Jahres verstorbene Pfarrer Norbert Ramers spendete seinerzeit den kirchlichen Segen.

„Inzwischen ist das Backhaus fest in das dörfliche Leben integriert und nicht mehr wegzudenken“, betont Stefan Frie. Schulklassen, Vereine und Radlergruppen nutzen das Angebot, unter Anleitung selber im Backhaus zu backen. Jeden zweiten Samstag im Monat findet ein Backtag statt, an dem jeder die Abläufe wie sie früher waren, miterleben kann.