Walburga Dabbelt ist neue Vorsitzende
Wechsel an der Spitze des Ottmarsbocholter Heimatvereins: Nach 33-jähriger Vorstandsarbeit, davon die letzten sechs Jahre als Vorsitzender, ist Werner Welslau aus der Führungsriege ausgeschieden. Auf der Jahreshauptversammlung am Freitagabend in der Gaststätte Lindfeld wurde er mit viel Applaus verabschiedet.
Und erstmals in der inzwischen bald 50-jährigen Vereinsgeschichte wurde das Ruder nun in weibliche Hände gelegt. Denn künftig werden alle Fäden bei Walburga Dabbelt zusammenlaufen. Die 63-Jährige lebt seit 40 Jahren in Ottmarsbocholt und hat hier in dieser Zeit viele dem Gemeinwohl guttuende Spuren hinterlassen.
Die gebürtige Aschebergerin freute sich jetzt auf ihre neue Aufgabe. „Ich glaube, das ist etwas ganz Besonderes. Weil gerade Ottmarsbocholt auch etwas Besonderes ist. Das wissen wir alle“, sagte sie vor den 60 anwesenden Mitgliedern. Und fügte hinzu: „Weil wir hier eng zusammenarbeiten. Weil es gute Netzwerke gibt. Weil es ehrliche Stimmen gibt.“ Sonst würde dieses Bürgerengagement, welches Ottmarsbocholt auszeichne, auch gar nicht funktionieren. Und, noch etwas anderes ließ Walburga Dabbelt die Versammlung ganz offen wissen: Der Entschluss, sich für das Amt der Vorsitzenden zur Verfügung zu stellen, sei ihr zudem auch deshalb leicht gefallen, weil sie sich darauf verlassen könne, ihren Ehemann Reinhard „ganz stark im Rücken“ zu haben.
Weitere Regularien aus der Sitzung: Das Amt des ersten Kassierers übernimmt neu Christian Hövener von Marita Hibbe, die auf eigenen Wunsch in die zweite Reihe zurückrückte. Der bisherige zweite Kassierer Stephan Baumeister stellte sich nach 30-jähriger Vorstandsarbeit nicht wieder zur Wahl.
Die Zahl der Vereinsmitglieder ist im zurückliegenden Jahr auf 244 angestiegen: Acht Verstorbenen stehen 18 Neuaufnahmen gegenüber.
Frühlingscafe in Spieker
An einem sonnigen Donnerstagnachmittag trafen sich Männer und Frauen zu einer Kaffeerunde im Spieker. Es gab selbst gebackenen Kuchen und leckeren Kaffee. Dazu hat Herr Schäfer (James) Musik auf seinem Schifferklavier gespielt.
Nach Kaffee und Kuchen haben wir zusammen plattdeutsche Lieder gesungen. Die Stimmen wurden geölt mit Bier und Wein und dem ein oder anderen Schnäpschen.
Schön wars!
Palmstock-Basteln für Kinder
Viele Kinder mit ihren Eltern trafen sich ein Samstag vormittag im Spieker um Palmstöcke zu basten. Monika Weppelmann hat für jeden einen Palmstock geschnitzt und dieser wurde von den Kindern unter ihrer Anleitung dekoriert.
An die Spitze konnten die Kinder entweder einen Esel, Hahn oder Huhn aus Tonpapier setzten. Die Tiere mussten ausgeschnitten und angemalt werden.
Danach kam Buchsbaum, Krepppapier, Schleifenband und kleine Schmetterlinge an die Palmstöcke. Am Ende hatte jedes Kind einen anderen, eigenen Palmstock.
Das war ein schöner Vormittag, es war turbulent, bunt und wir hatten alle Spaß!
Monika hat die Umlage für den Palmstock und die Dekoration bekommen. Mit der Umlage wurden die Kosten gedeckt und den Rest spendet Monika einer Familie, die in Litauen wohnt und diese Familie kannte schon ihr Vater.
Back-Tag
An jedem 2. Samstag im Monat wird im Backhaus der Holz-Backofen angeworfen.
Viele fleißige Hände stehen schon vor Sonnenaufgang bereit und backen frisches Weizenbrot, Körnerbrot, Rosinenstuten, Dinkelbrot und Platen-Kuchen.
Von ca. 9:30 Uhr bis 12.30 Uhr läuft dann der Brot-Verkauf in der Remise hinter dem Spieker.
Spieker und Backhaus
Der „Spieker“ (plattdeutsch für ‚Speicher’) ein ehemaliges Kötterhaus stand
ursprünglich als Stroh- und Kornspeicher in der Lüdinghausener Bauerschaft
Aldenhövel.
Im Jahr 1984 wurde es von Ottmarsbocholter Bürgern an seinem
heutigen Standort „Auf der Horst“ im Zentrum des Dorfs wieder aufgebaut. Heute
dient das historische Gebäude als Treffpunkt für Veranstaltungen und kann von
Vereinen/Verbänden genutzt werden.
Im Obergeschoss beherbergt das Gebäude ein kleines „Heimatmuseum“, in dem alte Werkzeuge, Haushaltsgeräte und Ackergeräte ausgestellt sind. Ein besonderes Schmuckstück der Ausstellung ist zweifelsohne die alte Kirchturmuhr aus unserer Pfarrkirche. Nach einer liebevollen Restaurierung erstrahlt sie wieder in neuem/altem Glanz und ist auch heute noch voll funktionsfähig.
Im Jahr 2005/2006 wurde neben dem Spieker auf Initiative und durch freiwillige Helfer des Heimatvereins ein altes Backhaus wieder aufgebaut. Nach anfänglicher Skepsis in der Ottmarsbocholter Bevölkerung erfreut sich das Backhaus – und vor allem das darin gebackene Brot – heute wachsender Beliebtheit. Wie zu Großmutters Zeiten werden heute noch regelmäßig an jedem 2. Samstag im Monat in dem alten originalen Holzofen Brote gebacken und zum Verkauf angeboten. Nicht selten nehmen auch örtliche und überörtliche Gruppen das Angebot wahr, sich das alte Bäckerhandwerk praxisnah im Backhaus erklären zu lassen um anschließend die frischen Backwaren im Spieker nebenan am gemütlichen Herdfeuer in geselliger Runde zu verzehren.
Jallermann-Denkmal
Der „Jallermann", ein musizierender Clown,
wurde 1987 aus der Taufe gehoben.
Er
spiegelt in vortrefflicher Weise den Ottmarsbocholter
Karneval wieder: ist es doch eine
farbenprächtige und lustige Figur, die Frohsinn
und Heiterkeit ausstrahlt. Das Motiv des
„Jallermann" schmückt u. a. den offiziellen
Karnevalsorden des Junggesellenvereins, die „Bütt", die
Karnevalsplakate und die Hinweisschilder, die auch auswärtige
Besucher auf den Ottmarsbocholter Karnevalsumzug hinweisen. Da der
Karneval für Ottmarsbocholt eine herausragende
Rolle spielt, wurde sogar ein in
Bronze gegossener „Jallermann" im Dorf aufgestellt. Im
Dorfzentrum wird der "Platz am Jallermann" gerne als
Treffpunkt gebraucht und bietet mit seinen
Ruhebänken auch Gästen unseres Dorfes Gelegenheit zu einer keiner
Rast.
Das Motiv der Bronzefigur ist vom "Original" ein wenig abgewichen. Aber erst richtig zur Geltung kommt der Jallermann mit dem Kind, wenn zu besonderen Anlässen das Pärchen passend verkleidet wird. Anlässe hierzu sind beispielsweise zu Ostern als Osterhase (Kind als Ei), zu Schützenfest als mit Orden dekorierter Offizier (Kind als Junggesellen-Jäger) oder zu Weihnachten als Hl. Nikolaus. Und dann verschwindet das Kind im Sack...